Adipositaszentrum

Rund um Adipositas

In dieser Rubrik finden Sie vorab einige Informationen zum Krankheitsbild Adipositas sowie häufig gestellte Fragen. Natürlich können Sie sich bei Fragen auch jederzeit persönlich an uns wenden. Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie!

Fettleibigkeit (Adipositas) ist eine chronische Erkrankung, bei der sich so viel überschüssiges Körperfett angesammelt hat, dass die Gesundheit geschädigt wird.

Fettleibigkeit beginnt bei einem Body Mass Index (BMI) von 30 oder höher.

Fettleibigkeit entsteht, wenn sich die Fettzellen im Körper eines Menschen vergrößern oder vermehren. Bei Gewichtszunahme werden diese Fettzellen zunächst größer und nehmen später in ihrer Anzahl zu.

Fettleibigkeit ist mehr als nur ein kosmetisches Problem. Fettleibigkeit ist eine anerkannte Krankheit und kann eine ernste Bedrohung Ihrer Gesundheit darstellen.

Über Fettleibige wird oft gesagt, dass ihnen einfach die Selbstkontrolle fehlt. Außerdem wird Fettleibigkeit häufig mit Übergewicht verwechselt. Aus medizinischer Sicht ist der Unterschied wichtig und häufig lebensbedrohlich. Mehrere medizinische Organisationen einschließlich der Weltgesundheitsorganisation erkennen Fettleibigkeit als Krankheit und ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit an.

Fettleibigkeit ist nicht einfach nur eine Frage der Selbstkontrolle. Es handelt sich vielmehr um eine komplexe Störung mit Beeinträchtigung von Appetitregulierung und Energiestoffwechsel.

Derzeit kommt es weltweit zu einem alarmierenden Anstieg von Übergewicht und Fettleibigkeit. Heute gibt es in Europa mindestens 135 Millionen Fettleibige und etwa 6 Millionen krankhaft Fettleibige.
Und die Verbreitung dieser Krankheit wird sich vermutlich in den nächsten 20 Jahren noch verdoppeln.

Das Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel hat herausgefunden, dass in Deutschland bereits jeder 5. Bundesbürger über 18 Jahre fettleibig ist.

Zur Einteilung des Übergewichts und der Adipositaskrankheit wird der sogenannte BMI (Body Mass Index) zugrunde gelegt. Man ermittelt ihn durch die Berechnung: Gewicht geteilt durch Körpergröße in Metern zum Quadrat. Als normalgewichtig gelten Menschen mit einem BMI zwischen 18,5 Kg/m² und 24,9 Kg/m². Als übergewichtig werden Menschen mit einem BMI bis 30 Kg/m² eingestuft.

Die Adipositaskrankheit wird eingeteilt  in Grad 1 mit BMI bis 35, Grad 2 mit BMI bis 40, Grad 3 mit BMI ab 40.

BMI-Risiko für Begleiterkrankungen

Adipositas Grad I:    30 - 34,9     erhöhtes Risiko

Adipositas Grad II:   35 - 39,9     hohes Risiko

Adipositas Grad III: ab 40           sehr hohes Risiko

Gemäß den Leitlinien der Deutschen Adipositas Gesellschaft müssen ab Adipositas Grad II adipositas-chirurgische Operationen erwogen werden, wenn assozierte Begleiterkrankungen vorliegen. Ab Adipositas Grad III sind diese Operationen notwendig, auch wenn (noch) keine Krankheiten bestehen.

 

Fettleibigkeit kommt verstärkt innerhalb von Familien vor, was auf eine genetische Ursache hindeutet. Familienmitglieder haben aber auch die selben Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, die ebenfalls zu Fettleibigkeit beitragen können.
Diese Ursachen von den genetischen Faktoren zu trennen ist nicht einfach. Trotzdem machen nach wissenschaftlichen Untersuchungen genetische Faktoren ca. 80 % der Neigung eines Menschen zu Fettleibigkeit aus und können bei mehreren Störungen auch direkt Fettleibigkeit auslösen.
Leider wissen wir nicht, wie uns die Gene dick oder dünn machen. Manche Gene könnten auf die Teile des Gehirns wirken, die Appetit und Sättigungsgefühl steuern; andere wiederum könnten festlegen, wie der Körper die Kalorien speichert oder verbrennt.

Manche Erkrankungen können zu Fettleibigkeit bzw. einer Gewichtszunahme führen. Dazu zählen Schilddrüsenunterfunktion, Depressionen sowie verschiedene genetische und neurologische Probleme, die eine übertriebene Esslust hervorrufen können. Auch Medikamente wie Kortison und einige Antidepressiva können zu einer Gewichtszunahme führen. Ein Arzt kann Ihnen sagen, ob es bei Ihnen medizinische Gründe gibt, die zu einer Gewichtszunahme führen oder das Abnehmen erschweren.

Psychische Faktoren haben ebenfalls Einfluss auf die Essgewohnheiten. Viele Menschen essen als Reaktion auf negative Gefühle wie Langeweile, Traurigkeit oder Ärger. Und die Fettleibigkeit gilt häufig als Folge mangelnder Willenskraft, Schwäche oder eines selbstgewählten Lebensstils – der Entscheidung nämlich, zu viel zu essen und sich zu wenig zu bewegen. Fettleibigkeit als chronische Erkrankung anzusehen, trifft den Kern jedoch besser als die Theorie der selbstgewählten Lebensform.

Die Umwelt hat einen starken Einfluss auf Fettleibigkeit. Dazu gehört der persönliche Lebensstil, z.B. was man isst und wie viel körperliche Bewegung man hat. Die zunehmende Verbreitung von Übergewicht und Fettleibigkeit ist Ausdruck mehrerer in den letzten 20 bis 30 Jahren eingetretenen Änderungen unserer Gewohnheiten beim Essen, Sport treiben etc. Man kann zwar seine genetische Beschaffung nicht ändern, wohl aber seine Essgewohnheiten und seinen Aktivitätsgrad.

Fettleibigkeit ist mehr als nur ein kosmetisches Problem. Sie ist ein ernstes Gesundheitsrisiko. Die Fettleibigkeit hängt nachweislich mit zahlreichen chronischen Begleiterkrankungen, wie Typ-II-Diabetes, Herzkrankheit, Bluthochdruck, einigen Krebsarten, Schlafapnoe sowie Rücken- und Gelenkschmerzen, zusammen. Mit steigendem BMI (Body Mass Index) steigt auch das Risiko von Begleiterkrankungen.

Untersuchungen haben bewiesen, dass das Risiko, vorzeitig an verschiedensten Krankheiten zu sterben, mit steigendem BMI zunimmt. Bei Menschen, deren Gewicht 50 % über dem Durchschnitt liegt, ist das Risiko eines vorzeitigen Todes doppelt so hoch wie bei nicht fettleibigen Menschen. Außerdem gilt: Je länger die Fettleibigkeit anhält, desto höher ist das Risiko eines vorzeitigen Todes.

Ein vorzeitiger Tod ist nicht die einzige mögliche Folge der Fettleibigkeit und krankhaften Fettleibigkeit. Die sozialen, psychischen und wirtschaftlichen Auswirkungen sind real und können besonders verheerend sein.
Fettleibigkeit wird mit einer geringeren Lebensqualität in Verbindung gebracht: Durch die Fettleibigkeit werden körperliche, psychische und soziale Funktionen beeinträchtigt. Viele fettleibige Menschen sehen sich Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt.
Sie werden öfter als Normalgewichtige depressiv, defensiv und können ihr Leben nicht mehr in vollen Zügen genießen. Fettleibige Menschen müssen sich an tägliche Probleme gewöhnen, die von der Suche nach passender und gut aussehender Kleidung bis hin zu bequemen Reise- und Unterkunftsmöglichkeiten reichen.
Außerdem werden Alltagsaktivitäten immer anstrengender und beschwerlicher.
Fettleibige Menschen stehen einem sozialen Stigma gegenüber, wenn sie Arbeit suchen oder sich fortbilden möchten. Viele Menschen gehen davon aus, dass Fettleibige für die Arbeitsstelle schlechter qualifziert sind, eine schlechtere Arbeitseinstellung und Probleme im psychischen und zwischenmenschlichen Bereich haben.

Die operative Therapie ist sehr oft die einzige und beste Therapie, um die Erkrankung zu beherrschen, insbesondere dann, wenn bisherige Maßnahmen ohne dauerhafte Gewichtskontrolle erfolglos waren. Im St.-Antonius-Hospital werden alle etablierten Eingriffe – einschließlich Zweiteingriffe – durchgeführt: Magenbypässe, Magenschlauch, Redo-Operationen.

Welcher Eingriff für Sie der bessere ist, werden wir gemeinsam mit Ihnen im Rahmen der Vorbereitung und Beratung entscheiden.

Das Risiko einer Adipositas-Operation besteht in allgemeinen Operationsrisiken. Schwere Komplikationen sind selten.
Durch jahrelange Erfahrung der Operateure und des Teams kann eine niedrige Komplikationsrate in unabhängigen Qualitätssicherungsstudien für das Adipositaszentrum in Eschweiler belegt werden.