Antibiotic-Stewardship-System als Wächter der Patientensicherheit

Die Verbreitung von antibiotikaresistenten Keimen betrifft alle Länder weltweit. In der EU hat sich die Zahl von Infektionen mit resistenten Keimen von 2007 bis 2015 fast verdoppelt. Ohne Änderungen läuft die Medizin Gefahr, bei der Behandlung bestimmter multiresistenter Keime nicht mehr die passenden Antibiotika zu haben. Nur ein wohl überlegter Antibiotikaeinsatz kann die Resistenzlagen wesentlich verbessern.

Im SAH haben wir bereits seit 2018 mit dem Antibiotic-Stewardship-System (ABS) ein Team, das im gesamten Krankenhaus einen zielgerichteten bewussten Umgang mit Antibiotika ermöglichen soll. Das ABS-Team, bestehend aus Ärzten, Hygienefachkräften, einer Apothekerin und einem Infektiologen, wurde gemäß des Infektionsschutzgesetzes nach einem Aktionsplan der Bundesregierung auf die Beine gestellt. Ziel ist es, den ständigen Austausch zum Verbrauch und der Anwendung von Antibiotika im Hause zu gewährleisten. Die Behandlungsdauer soll reduziert werden, was hauptsächlich der Sicherheit der Patienten zu Gute kommt. Gleichzeitig senkt diese Maßnahme die Kosten im Gesundheitssystem.

Um einen zielgerichteten Umgang mit Antibiotika zu implementieren, hat unser ABS-Team entsprechende Standards erarbeitet, wie unter anderem die Antibiotika-Visite. Dabei handelt es sich um eine regelmäßige Kurvenvisite aller Patienten hinsichtlich des Einsatzes von Antibiotika im SAH.