Interdisziplinäre Intensivstation

Informationen für Patienten, Zu- und Angehörige

Patienten mit einer schweren, akuten oder sich verschlechternden Erkrankung werden auf der Intensivstation behandelt. Hier ist eine kontinuierliche Überwachung sowohl apparativ als auch durch speziell geschultes Personal rund um die Uhr gewährleistet. Auch nach größeren Operationen sowie ungeplanten Eingriffen kann diese intensivmedizinische Behandlung nötig sein, um die Funktionen aller Organe genau zu überwachen und wenn nötig schnell zu handeln.


Auf unserer interdisziplinären Intensivstation stellen die Pflegekräfte die größte Berufsgruppe dar. Durch ihr Examen und zusätzliche Fachexamen für Intensiv- und Anästhesiepflege bringen sie eine große Professionalität und Expertise mit. Zum therapeutischen Team gehören besonders geschulte Ärzte für Intensivmedizin, Physio- und Atemtherapeuten sowie Logo- und Ergotherapeuten. Unser Seelsorger und das Servicepersonal komplettieren
unser Team, um Ihren Angehörigen multiprofessionell und bestmöglich zu versorgen.

 

 

Ihr Besuch auf der Intensivstation ist wichtig und herzlich willkommen! Denn Sie vermitteln Ihrem Angehörigen Sicherheit, Trost und Geborgenheit. Denn was der Seele guttut, beeinflusst auch den Genesungsprozess positiv. Sie sind eine wichtige Hilfe zur Orientierung und gegebenenfalls Reorientierung bei einem potentiell auftretenden Delir, über das wir gesondert bei Bedarf informieren.


• Die Kernbesuchszeiten sind von 13.30 - 20.00 Uhr, können aber individuell angepasst werden. Sie sind immer herzlich willkommen.
• Pro Patient dürfen zwei Personen gleichzeitig ans Bett kommen.
• Durch die kontinuierliche Überwachung ist Ihr Angehöriger an verschiedene Geräte mittels Kabel und Schläuchen angeschlossen. Haben Sie keine Angst, Sie dürfen Ihren Angehörigen gerne berühren!
• Akustische Signale und Alarme sind häufig noch kein Zeichen für eine akute Bedrohung. Lassen Sie sich dadurch also nicht beunruhigen.
• Auch Kinder dürfen unter gewissen Voraussetzungen zu Besuch ins Zimmer. Sprechen Sie mit uns, damit wir eine für alle Beteiligten sinnvolle und praktikable Lösung finden

Folgende persönliche Bedarfsartikel sollten Sie bitte mitbringen:


• Kulturtasche mit benötigten Pflegeartikeln
• Feste Hausschuhe
• Brille, Hörgeräte, Zahnprothesen

Bei uns tragen die Patienten wegen der nötigen Kabel und Schläuche Pflegehemden, sodass Sie keine Kleidung mitbringen müssen. Persönliche Gegenstände wie etwa Bilder, Stofftiere, Musik und bekannte Düfte spenden Trost und Sicherheit und helfen auch bei Verwirrungszuständen (Delir). Bringen Sie diese also gerne mit.

Intensivtagebuch - Unterstützung bei der Rückkehr zur Normalität

Das Intensivtagebuch hilft Patienten und Angehörigen während eines Aufenthaltes auf der Intensivstation, ihre Erlebnisse besser verarbeiten und erinnern zu können. Der Patient kann das Tagebuch zu einem späteren Zeitpunkt lesen und damit eventuelle Erinnerungslücken schließen. Die Angehörigen können  mit Informationen, die sie von den Pflegenden erhalten, ihrem Familienmitglied einen großen Dienst bei der „Rückkehr in die Normalität“ erweisen.

Die Gründe für einen Aufenthalt auf einer Intensivstation sind lebensbedrohlicher Natur. Viele Patienten können sich an die Zeit dort nur schwer oder gar nicht erinnern.
Es sind meist kleine Dinge wie ungewohnte Geräusche oder nur verschwommene visuelle Eindrücke, die zu Angstzuständen führen  können. Was für Pfleger und Ärzte selbstverständlicher Teil der täglichen Arbeit ist, können Intensivpatienten in ihrer Extremsituation unmöglich richtig deuten.

Hier hilft ein Tagebuch mit handschriftlichen Notizen, das vor allem von Angehörigen und vom Pflegepersonal genutzt werden kann. Stationsleiter Bernd Rütten hat einige Tipps formuliert, wie man ein „Intensivtagebuch“  sinnvoll  einsetzt:

1. Rechtzeitig beginnen
Starten Sie als Angehöriger wenn möglich gleich mit dem ersten Tag, damit Sie Ihre Erinnerungen deutlich festhalten können.

2. Kontinuierlich eintragen
Ob Sie viel oder wenig schreiben, bleibt Ihnen überlassen. Probieren Sie aber, das Tagebuch möglichst regelmäßig zu nutzen. Anfangs eventuell mehrere Einträge pro Tag. Später reicht vielleicht ein Eintrag am Tag, wenn sich die Situation des Patienten stabilisiert.

3. Alles ist sinnvoll und nützlich
Sprechen Sie die erkrankte Person ruhig im „Du“-Stil an. Besondere Ereignisse, der Fortschritt des Patienten oder ganz Normales können  nützlich sein. Auch die Welt außerhalb der Intensivstation ist manchmal wichtig, etwa Geschehnisse in der Familie oder Dinge, für die sich der Patient im Alltag besonders interessiert.

4. Manchmal gibt es Wichtigeres
Verschlechtert sich zum Beispiel der Gesundheitszustand, treten andere Dinge in den Vordergrund. Wenn die Sorgen um Ihren Angehörigen allzu groß werden, bitten Sie vielleicht eine andere Person, Ihnen bei den Eintragungen zu helfen.

5. Einfach bleiben
Denken Sie nicht zuviel über Stil oder Rechtschreibung nach. Impulsiv und fehlerhaft  zu schreiben ist vollkommen in Ordnung. Achten Sie lieber darauf, die Dinge auf den Punkt zu bringen.

Mehr Infos zu diesem Thema gibt es auch in unserem >>>Youtube-Video

Den SAH-Journal-Artikel "Intensivtagebuch" zum Nachlesen finden Sie >>>hier.

 

  • Wir bitten um Verständnis, dass es auch während der Besuchszeiten zu Wartezeiten durch pflegerische, therapeutische oder diagnostische Maßnahmen kommen kann, die teilweise unvorhergesehen nötig sind.
  • Sollten Sie während des Besuches aus dem Zimmer gebeten werden, warten Sie bitte im Warteraum vor der Intensivstation. Wir rufen Sie im Anschluss wieder herein.

 

  • Bitte desinfizieren Sie vor und nach Ihrem Besuch Ihre Hände. Desinfektionsmittelspender stehen Ihnen vor der Station, sowie in und vor den Zimmern zur Verfügung.
  • Informieren Sie uns zum Schutz der Patienten, wenn Sie selbst Krankheitssymptome zeigen.
  • Ist Ihr Angehöriger isolationspflichtig, unterstützen wir Sie vor Betreten des Zimmers beim Anlegen der Schutzkleidung.
  • Bleiben Sie zum Schutz der Privatsphäre anderer Patienten bitte am jeweiligen Bettenplatz.

 

  • Wir sind in dieser Ausnahmesituation gerne für Sie da. Sie sind nicht alleine!
  • Auch unser Seelsorge-Team ist nahezu täglich vor Ort. Sprechen Sie uns jederzeit an, damit wir den Kontakt herstellen können.
  • Über außergewöhnliche Veränderungen informieren Sie unsere Ärzte so zeitnah wie möglich.

Sprechen Sie uns jederzeit an, wenn Ihnen Ihr Angehöriger in seiner Person verändert, fremd oder verwirrt vorkommt. Dies kann Hinweis auf ein Delir sein, über das wir Sie gerne gesondert aufklären.

 

  • Legen Sie für telefonische Anfragen bitte eine Bezugsperson fest, welche die weiteren Angehörigen informieren kann. Dies vermeidet Missverständnisse und trägt zu einem effektiven Informationsaustausch bei.
  • Sie erreichen uns jederzeit unter der Tel.: 02403-76-1533.
  • Angehörigengespräche mit den behandelnden Ärzten werden nach Vereinbarung geführt. Sprechen Sie uns dazu gerne an.
  • Bitte hinterlassen Sie uns eine aktuelle Telefonnummer von Ihnen, damit wir auch Sie bei Bedarf erreichen können.
  • Der Wille Ihres Angehörigen steht für uns an oberster Stelle, daher informieren Sie uns umgehend über eine vorhandene Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht und bringen Sie uns diese schnellstmöglich mit.