Seit 1989 unterstützt unsere Klinik für Anästhesie und Operative Intensivmedizin die Hilfsorganisation INTERPLAST-Germany e.V. auf humanitären Einsätzen weltweit. Dabei arbeitet das Team aus Anästhesie-Ärzten und -Pflegefachkräften jeweils zwei Wochen ehrenamtlich in den jeweiligen Ländern.
Einsatzländer: Vietnam, Peru, Nepal, Tansania, Bolivien, Pakistan, Sierra Leone, Sri Lanka, Namibia und ab Juli 2022 Uganda
Derzeit ist die INTERPLAST SEKTION ESCHWEILER in Tansania und Sierra Leone aktiv, aktuell unterstützt sie die Organisation ANDO – modular aid e.V. in Uganda, die in der Stadt Jinja ein Krankenhaus aufbaut. Dieses soll künftig als Versorgungszentrum in der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie für Patienten mit Verbrennungen, angeborenen Anomalien, Frauenfisteln und Hernien dienen und zugleich als Ausbildungsstätte für Chirurgen und Pflegepersonal aus Uganda und den Nachbarländern. (Mehr Infos hierzu gibt es auf der Homepage der Organisation >> Homepage ANDO – modular aid e.V.)
INTERPLAST GERMANY e.V.
SEKTION ESCHWEILER
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Mehr zu der Arbeit von Interplast Germany e.V. und wie Sie die Hilfsorganisation unterstützen können, erfahren Sie unter:
Neues aus Malawi
Unser drei Kolleginnen und Kollegen aus der SAH-Klinik für Anästhesie, Charlotte Curth, Dr. Susann Karg und Rolf-Overs Frerker senden Grüße aus dem afrikanischen Malawi. Sie seien herzlich im dortigen Pirimiti Hospital aufgenommen worden. Bereits in den ersten Tagen vor Ort konnten sie zahlreiche Untersuchungen durchführen. Trotz kleiner Startschwierigkeiten und mit erwartungsgemäß nur geringen Ressourcen, gab es schon einige Eingriffe im Pirimiti Hospital wie auch im Zomba Central Hospital. Im letzteren ist übrigens ein weiteres deutsches Team einer anderen Organisation tätig, für das unser Team ebenfalls wertvolle Unterstützung für die orthopädische, urologische, gynäkologische und geburtshilfliche Arbeit anbieten konnte. Die Bilder geben einen kleinen Eindruck der bisherigen Erlebnisse.
Charlotte Curth (links), Rolf Overs-Frerker und Dr. Susann Karg aus der SAH-Klinik für Anästhesie vor ihrem Interplast-Hilfseinsatz, der sie ins afrikanische Malawi führen wird.
Es ist wieder einmal soweit: Ein dreiköpfiges Team aus dem St.-Antonius-Hospital (SAH) macht sich in diesen Tagen auf den Weg ins afrikanische Malawi, um die Internationale Hilfsorganisation Interplast zu unterstützen. Anästhesiepflegerin Charlotte Curth und die beiden Anästhesieärzte Dr. Susann Karg und Rolf Overs-Frerker fliegen am 29. April nach Zomba, der drittgrößten Stadt des Landes. Im dortigen Pirimiti Missionary Hospital, einem kleineren Haus vornehmlich für gynäkologische Eingriffe, ist der Einsatz bis zum 15. Mai geplant.
„Wir können im Vorfeld noch gar nicht genau einschätzen, was uns erwartet“, so Rolf Overs-Frerker. „In Malawi wütete vor einigen Wochen erst Tropensturm Freddy, der verheerende Schäden hinterließ. Die Aufräumarbeiten laufen noch. Mit fließendem Wasser rechnen wir weniger, mit Stromausfällen schon eher“, so der erfahrene Anästhesist, für den dieser Einsatz mittlerweile schon der 15. seiner Art ist. Kollegin Dr. Susann Karg dazu: „Wir packen es an und beginnen am ersten Tag damit, unsere Arbeitsbereiche einzurichten. Zunächst werden wir die Patientinnen prämedizieren und dann entscheiden, ob wir sie anästhesiologisch bei OPs begleiten können. Eines unserer Ziele ist es, einen Aufwachraum zu etablieren, um dann die Nachbetreuung zu gewährleisten. Eine sehr große Herausforderung wird die anschließende postoperative Versorgung bzw. die Schmerztherapie sein. Wir rechnen mit kleineren gynäkologischen Eingriffen, was uns aber genau erwartet, werden wir erst vor Ort sehen.“
Für SAH-Mitarbeiterin Charlotte Curth ist ein solcher Einsatz echtes Neuland, wie sie freimütig zugibt: „In Afrika war ich nie zuvor. Dennoch bin ich gespannt und freu mich schon sehr.“ Das Dreier-Team aus dem SAH ist sich einer Sache ganz bewusst. Ohne die Solidarität der anderen Kolleginnen und Kollegen der Anästhesie und die damit verbundenen Dienstübernahmen ginge dies alles überhaupt nicht. Beim derzeitigen Personalmangel ist die Freistellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht gerade einfach. Hürden überwinden müssen derzeit auch Nicht-Regierungs-Organisationen (engl. „NGO“) wie Interplast. NGOs sind Gruppen oder Verbände, denen es wichtig ist, ihre Arbeit unabhängig von staatlicher Förderung zu leisten. Sie verfolgen keine direkten Gewinnziele, sind aber aufgrund der weltpolitischen Lage derzeit nicht überall gern gesehene Gäste. Trotz aller Hindernisse schauen die Drei aus dem SAH positiv nach vorne. Rolf Overs-Frerker dazu zuversichtlich: „Der nächste Einsatz im November ist schon geplant.“
Ein weiteres SAH-Team macht sich Ende Oktober auf den Weg nach Uganda
(v.l.n.r.) Rolf Overs-Frerker, Julia Heuck, Anna Herzog und Svenja Schieren
Die gepackten Koffer stehen zum Teil schon bereit bei den SAH-Mitarbeitern, die am 23. Oktober zum nächsten Interplast-Einsatz nach Afrika starten. Svenja Schieren und Anna Herzog, beide Operationstechnische Assistentinnen in der OP-Pflege des Hauses, fliegen gemeinsam mit Apothekerin Julia Heuck und dem Anästhesisten Rolf Overs-Frerker ins ugandische Jinja, direkt am Viktoriasee gelegen. Im Lamu Hospital unterstützen unsere Kolleginnen und Kollegen die Arbeit der Hilfsorganisation Interplast für Menschen, die an Verletzungen, unfall- oder krankheitsbedingten Fehlstellungen leiden.
Für Schwester Svenja übrigens schon der fünfte Einsatz dieser Art in Afrika: „Das ist immer wieder eine tolle Teamerfahrung.“ Ihre Kollegin Schwester Anna hat Svenja offenbar mit ihrem Enthusiasmus schon infiziert: „Ich bin im positiven Sinne aufgeregt und freue mich bereits sehr auf die Reise. Dazu motiviert wurde ich vor allem von meiner Kollegin und ihren Berichten, die mich immer wieder begeistert haben. Jetzt bin ich froh, dass es für mich einmal geklappt hat.“
Das Team besteht diesmal aus insgesamt sieben Personen. Mit von der Partie sind noch die beiden Plastischen Chirurgen Dr. Elmar Nick und Dr. Jan Wynands sowie Dr. Theresa Kaminski, eine frühere SAH-Anästhesistin.
Rolf Overs-Frerker zum Engagement des Teams blickt optimistisch nach vorn: „Wir konnten aus den beiden vergangenen schon Einsätzen eine Menge lernen. Und wir werden noch nachhaltiger sein können. Bereits zwei Wochen nach uns kommen Mitglieder einer weiteren Hilfsorganisation, die unsere Arbeit fortführen. Die Kollegen können die Patienten, die wir schon versorgt haben, dann nochmals nachträglich begutachten.“
Auch Apothekerin Julia Heuck ist voller Vorfreude: „Bislang klappt die Zusammenarbeit mit allen Hilfsorganisationen ausgezeichnet. Es ist schön zu beobachten, was sich im Laufe der Zeit alles positiv verändert hat, seit ich das erste Mal vor Ort war.“
Interplast-Pilotprojekt in Uganda startet
In der letzten Juliwoche 2022 machen sich die Anästhesie-Kollegen Rolf Overs-Frerker und Nicolas Hall gemeinsam auf den Weg ins Jinji-Hospital nach Uganda. „Wir wollen schauen, ob aus anästhesiologischer Sicht etwas für unsere Team-Kollegen zu bewegen ist. Unser Ziel ist es, ein bis zweimal im Jahr dort Anästhesie-Leistungen für die Plastische Chirurgie zu erbringen.“ Die Beiden fahren mit einer guten Portion Ungewissheit in ein kleines Abenteuer. Das Team aus dem SAH ist gut vorbereitet, rechnet aber dennoch mit Unwägbarkeiten. Es gebe zwar vor Ort recht gute Diagnose-Optionen, darunter auch Ultraschallgeräte, die allgemeine Schmerztherapie bereitet aber noch ein wenig Kopfzerbrechen. Auf nichtmedizinischer Seite gehört die Sprachbarriere zu den größten Herausforderungen. Zur Palette der typischen Eingriffe, die die Anästhesisten begleiten werden, zählt unter anderem die Behandlung von Amputationsstümpfen nach Verletzungen und Verbrennungen, Wiederherstellungs-OPs nach Unfällen sowie die Behandlung von Weichteiltumoren. Vor allem für Kinder sind rekonstruktive plastische OPs dringend notwendig, weil es ihnen oftmals die Stigmatisierung erspart.
Bereits Anfang Oktober 2021 sind Krankenhaus-Apothekerin Julia Heuck und Anästhesist Rolf Overs-Frerker, beide Mitarbeiter des SAHs, ehrenamtlich nach Uganda gereist, um dort zu prüfen, ob die Anästhesieabteilung des SAH sich zukünftig regelmäßig an Operationscamps im Lamu Hospital beteiligen kann. Durch verschiedene Kooperationen vor Ort ist es außerdem gelungen, den Aufbau einer Apotheke auf den Krankenhausgelände zu beginnen.
Unser Foto unten zeigt v.l. Rolf Overs-Frerker, Julia Heuck und Nicolas Hall
Mit Hannah von der Ahe, Daniel Wagner und Rolf Overs-Frerker reist erneut ein Team von SAH-Anästhesisten nach Kenema in Sierra Leone, um dort mit Kollegen der Unfallchirurgie und Plastischen Chirurgie das einheimische Medizinpersonal bei der Behandlung von Menschen zu unterstützen, die an unfall-, krankheitsbedingten oder angeborenen Fehlstellungen leiden. Der Einsatz dauert insgesamt 19 Tage.
Fotos und Eindrücke, die unsere SAH-Anästhesiten bei ihrem Einsatz in Kenema sammeln, gibt es regelmäßig hier: Blog