Mit Hannah von der Ahe, Daniel Wagner und Rolf Overs-Frerker reist erneut ein Team von SAH-Anästhesisten nach Kenema in Sierra Leone, um dort mit Kollegen der Unfallchirurgie und Plastischen Chirurgie das einheimische Medizinpersonal bei der Behandlung von Menschen zu unterstützen, die an unfall-, krankheitsbedingten oder angeborenen Fehlstellungen leiden. Der Einsatz dauert insgesamt 19 Tage.
Zum Projektstart macht sich unsere Kollegin Hannah von der Ahe auf den Weg nach Sierra Leone, wo sie gemeinsam mit dem Team der Sektion Eschweiler die ersten zehn Tage im Einsatz ist, bevor am 11. November mit Daniel Wagner und Rolf Overs-Frerker das zweite Anästhesisten-Team eintrifft und sie und Einsatz-Kollegin Theresa Kaminski ablöst.
Wir sind wieder alle wohlbehalten in Deutschland angekommen. Am Mittwoch, 20. November 2019 konnten wir den Interplast Einsatz in Sierra Leone erfolgreich abschließen.
Hier eine Zusammenfassung zu unserem Einsatz:
Insgesamt haben wir 93 Anästhesieleistungen durchgeführt, darunter waren 14 Kleinkinder im Alter von 2 bis 5 Jahren. Es wurden hauptsächlich frische und alte Frakturen operativ versorgt, Funktions- und Bewegungsstörungen durch Verbrennungen - insbesondere bei Kindern - wurden plastisch-chirurgisch behandelt.
Im Vergleich zu den Jahren 2017 und 2018 haben sich die Anästhesiebedingungen leider deutlich verschlechtert. Geräteausfälle sowie fehlender Sauerstoff begrenzten unsere Einsatzmöglichkeit.
Dennoch glauben wir, dass wir den meisten der uns anvertrauten Patienten nachhaltig helfen konnten. Wenn es uns gelungen ist, dass Kinder wieder zur Schule gehen, Männer ihrer Arbeit nachkommen und Mütter die Familie versorgen können, so hat sich der Einsatz defintiv gelohnt!
Und deshalb an dieser Stelle nochmal der Hinweis und die Bitte: Um weiterhin den Menschen in Krisen- und Notstandsgebieten helfen zu können, bedarf es weiterhin Ihrer Unterstützung! Jeder noch so kleine Spendenbeitrag hilft!
Vielen Dank!
Heute stand der Interkulturelle Austausch im Vordergrund: Mit 5 Tuk-Tuks machten wir einen "Betriebsausflug" zusammen mit unseren einheimischen Op-Mitarbeitern.
Wir besuchten das ruhig und idyllisch gelegene Dorf "Norway", aus dem einer unserer Op-Kollegen stammt. Die Dorfbewohner, besonders die Kinder, freuten sich sehr über unser Kommen.
Danach wanderten wir noch zu einem kleinen Wasserfall und rundeten den Tag mit einem netten Abendessen ab.
Nach getaner Arbeit im OP freuen sich alle über den Markt von Kenema zu schlendern um das lebhafte Treiben dort zu beobachten.
Unter den Menschen, die wir hier vor Ort behandeln bzw. operieren haben wir auch sehr kleine Patienten: Hier ein 2-jähriges Mädchen mit starken Kontrakturen an der Hand nach einem Verbrennungsunfall.
Anlage der Plexusanästhesie mittels von Deutschland mitgebrachtem Ultraschallgerät.
Und hier das Resultat nach 5stündiger OP mit Vollhauttransplantaten in Regionalanästhesie und Sedierung!
Die einheimischen Mitarbeiter unterstützen uns bei unseren täglichen Aufgaben und Projekten und freuen sich über Forderung und Förderung am OP-Tisch.
Hier einige Impressionen vom weitläfigen Krankenhausgelände - wohlgemerkt bei schönem Wetter!
Heute sah es leider so aus, dass der OP erneut verspätet beginnen musste. Auf Grund von unwetterartigen Regenfällen hatten die Patienten große Probleme von den entfernteren Dörfen zum Krankenhaus zu gelangen.
Gestern Nacht sind nun auch Rolf Overs-Frerker und Daniel Wagner in Kenema angekommen. Heute können wir mit geballter Anästhesie-Kraft unsere Patienten im OP versorgen.
Ab morgen werden die beiden zusammen mit unserer Anästhesie-Schwester Ruth Breuer das Zepter übernehmen.
Heute morgen gab es zudem eine schöne Überraschung: Drei Feuerwehrleute kamen uns im Krankenhaus besuchen, um uns ihrerseits Geschenke zu überreichen.
Für diesen Nachmittag steht ein weiteres Highlight an: Der Besuch des Ärzte-ohne-Grenzen Krankenhauses, das hier mit viel Arbeit aufgebaut worden ist.
Wir konnten bereits 30 Patienten erfolgreich operieren, unsere chirurgische Station ist schon bis auf das letzte Bett belegt.
Gestern - Sonntag - konnten wir alle einen freien Tag genießen und haben Zeit gefunden, Land und Leute kennenzulernen.
Morgens startete der Tag mit dem Besuch der Sonntagsmesse: mit Gesang und Tanz ein tolles Erlebnis. Nach einer kurzen Mittagsruhe ging es nachmittags zur heimischen Feuerwache. Nach einem Besuch letztes Jahr, waren wir auch dieses Jahr wieder mit Freude eingeladen. Mit großer Begeisterung wurden wir und unsere Gastgeschenke empfangen.
Am Abend wurde noch der OP-Plan für den nächsten Tag festgelegt, sodass wir heute voller Elan in die 2. Woche starten können.
Der OP läuft! Gestern war unser erster OP-Tag und wir konnten bereits die ersten Patienten erfolgreich operieren. Schlecht oder gar nicht verheilte Knochenbrüche, Verbrennungsnarben und chronisch offene Wunden standen auf dem Tagesplan.
Heute startete der Tag leider mit einem Rückschlag: Die OP-Instrumente konnten nicht sterilisiert werden, da es einen länger dauernden Stromausfall gab. Im orthopädischen OP konnten wir daher erst mittags starten!
Doch trotz der Widrigkeiten ist die Motivation hoch und wir geben unser bestes, um möglichst vielen Patienten helfen zu können.
Nach 2 Tagen Transfer haben wir unser endgültiges Ziel, das Government Hospital in Kenema, erreicht.
Heute und morgen findet das Patienten-Screening statt und wir planen die OPs für die nächsten Wochen. Der Andrang ist riesig!
Die OP- und Anästhesieschwestern räumen derweil die OP-Säle ein. Übermorgen können wir dann endlich mit den Operationen beginnen.
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