Anästhesie und Operative Intensivmedizin

Schmerztherapie nach Operationen

Schmerztherapie nach Operationen

Nach einer Operation können Schmerzen (sogenannte postoperative Schmerzen) in unterschiedlicher Stärke auftreten. Die Intensität dieser Schmerzen ist jedoch durch das persönliche Schmerzempfinden sehr verschieden. Dennoch braucht niemand starke Schmerzen nach einer Operation zu erleiden.

Warum ist die Behandlung von postoperativen Schmerzen wichtig?

  • Die Verminderung von Schmerzen führt zu einer besseren Heilung, einer schnelleren Mobilisierung und letztlich zu einem kürzeren Krankenhausaufenthalt.
  • Starke Schmerzen führen zu einer Stressreaktion, können Mobilisierung und Atmung behindern und dadurch Komplikationen (z.B. eine Lungenentzündung) nach sich ziehen.
  • Die Stressreaktion kann auch das Herzkreislaufsystem stark belasten.
  • Eine effektive postoperative Schmerztherapie kann das Auftreten von chronischen Schmerzen verhindern.

Wie werden postoperative Schmerzen behandelt?

  • Regelmäßig werden Ihre Schmerzen mit sogenannten Schmerzskalen erfasst und dokumentiert (siehe Grafik unten):
  • Diese Messwerte helfen uns bei der Einschätzung Ihrer Schmerzen und der Überprüfung der Effektivität der Schmerztherapie.
  • Schmerzen nach Operationen können gut durch eine regelmäßige Schmerzmittelgabe behandelt werden, die als Tabletten/Tropfen oder über die Venen verabreicht werden.
  • Zusätzlich verwenden wir sogenannte PCA Pumpen (PCA = patient controlled analgesia = patientengesteuerte Schmerztherapie).
    Bei diesem Verfahren können Sie sich selbst eine vorher einprogrammierte Schmerzmitteldosis verabreichen. Diese Pumpen sind so eingestellt, dass eine Überdosierung durch Sperrzeiten ausgeschlossen ist.
  • Abhängig von der Art der Operation können zusätzlich verabreichte örtliche Betäubungsmittel (Lokalanästhetika) über dünne Katheter in die Nähe der Nerven gebracht werden, die das Operationsgebiet versorgen. 
  • Besonders bei großen Operationen im Bauch- oder Brustraum ist dieses Verfahren wirkungskungsvoller als die alleinige Gabe von Schmerzmitteln über eine Infusion.
  • Abhängig von der Dosis werden zuerst die schmerzleitenden Nerven betäubt, zusätzlich kann auch die Berührungsempfindlichkeit und die Muskelkraft vorübergehend reduziert sein.
  • Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter dem Punkt Teilnarkose. Im Gespräch mit dem Narkosearzt wird er Sie über das für Sie am besten geeignete Verfahren informieren und aufklären.
  • PAIN Nurse: Neben den Ärzten der Klinik für Anästhesie steht den Patienten der operativen Kliniken mit Schwester Ellen Schiffers eine sog. "Pain Nurse" (= Schmerzschwester) zur Verfügung. Sie ist im SAH Eschweiler eigens für die Betreuung von Patienten mit katheter- und pumpengestützten Schmerztherapiesystemen zuständig. Zweimal täglich besucht die Pain Nurse die Patienten auf den operativen Stationen. Dabei erfolgt regelmäßig eine Überprüfung der Wirksamkeit der verordneten Schmerzmedikamente. Falls notwendig, werden weitere Schmerzmittel verordnet oder auch reduziert. Dies geschieht immer in direkter Absprache mit einem der Ärzte der Klinik für Anästhesie.
  • Auch nicht-medikamentöse Techniken, wie z.B. spezielle Lagerungen, Kälte- oder Wärmeanwendungen usw., können zu einer Schmerzlinderung beitragen.

 

Was können Sie als Patient tun?

  • Berichten Sie ggf. von Ihren Vorerfahrungen bei früheren Operationen. 
  • Informieren Sie Ihre Ärzte, falls Sie dauerhaft Schmerzmittel einnehmen bzw. chronische Schmerzen haben.
  • Lassen Sie sich von Ihren behandelnden Ärzten vor der Operation die zur Verfügung stehenden Schmerztherapieverfahren genau erklären.

 

Wir informieren Sie gerne bereits beim Narkoseaufklärungsgespräch über das für Sie am besten geeignete Schmerztherapieverfahren. Bitte sprechen Sie uns an!