Narben nach Verletzungen, Verbrennungen oder Operationen können optisch störend aber auch schmerzhaft oder funktionell beeinträchtigend sein. Dabei ist die Narbenbildung im Rahmen der Wundheilung ein normaler physiologischer Prozess, der nicht verhindert werden kann. Es ist aber möglich, die Ausformung der Narbe günstiger zu gestalten oder sie durch eine Verlagerung oder Umstrukturierung zu verstecken. Dabei ist es von der Art der Narbe abhängig, wie erfolgreich eine solche Operation ist.
Bei sehr auffälligen Narben wird zwischen Keloiden und hypertrophen Narben einerseits und sogenannten. Kontrakturen unterschieden. Erstere können als juckendes, rötlich wucherndes Gewebe auftreten und wachsen über die ursprünglichen Narbengrenzen hinaus. Dabei gibt es bestimmte Körperstellen, die besonders anfällig für eine solche krankhafte Narbenbildung sind wie Schultern, Ohren, Brustbeinbereich. Diese Narbenform kann durch Kortison-Injektionstherapien und/oder Bestrahlung behandelt werden. Häufig ist jedoch die Entfernung des Keloides erforderlich. Leider hat das Keloid aber die Tendenz wieder aufzutreten.
Hypertrophe Narben sind ebenfalls rötlich und deutlich hervortretend, bleiben aber im Bereich der ursprünglichen Narbengrenzen. Auch hier kann eine Injektionstherapie erfolgreich sein, meist aber ist die operative Entfernung erforderlich.
Kontrakturen zeichnen sich durch eine Gewebsverhärtung und Schrumpfung aus. Dabei kann es je nach Lage zu einer Bewegungseinschränkung anliegender Gelenke kommen. Auch hier ist in der Regel die operative Entfernung erforderlich.
Die operative Narbenkorrektur erfolgt je nach Ausdehnung in Lokalanästhesie oder Vollnarkose und ist ggf. eine stationäre Behandlung. Manchmal ist allen die Entfernung der Narbe ausreichend, manchmal ist eine Umlagerung der Zugrichtung durch sog. Z-Plastiken erforderlich. Bei ausgedehnteren Befunden oder im Falle größerer Funktionsbeeinträchtigungen kann eine lokale oder auch freie Gewebetransplantation erforderlich werden. Postoperativ ist nach dem Fadenzug nach 14 Tagen bzw. der abgeschlossenen Wundheilung mit einer Narbenpflege mit Silikongelen und rückfettenden Externa zu beginnen. Bei Kontrakturen in Gelenkbereichen ist eine intensive Physiotherapie erforderlich.
Prof. Dr. med. Alexander D. Bach
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