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Die Touch-Prothese®

Die menschliche Hand ist eine Meisterleistung der Natur. Das Zusammenspiel aus Knochen, Gelenken und Muskulatur ermöglicht hochkomplexe und feinmotorische Funktionen. Zu den häufigsten Krankheitsbildern der Hand zählt der Knorpel- bzw. Gelenkverschleiß, auch Arthrose genannt. Sie führt zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Eine Besonderheit ist die Daumensattelgelenksarthrose oder „Rhizarthrose“. Besonders gefährdete Berufsgruppen sind feinmotorisch tätige Personen und oft auch Musiker. Das Spielen eines Instrumentes, das Aufschrauben eines Gefäßes oder das Zusperren einer Tür ist oft nur noch unter Schmerzen möglich. Die Rhizarthrose trifft ab etwa dem 50. Lebensjahr Frauen 10-fach häufiger als Männer.

Alleinstellungsmerkmal in der Endoprothetik beim Daumensattelgelenk

Gegen Verschleißerscheinungen im Daumensattelgelenk können zunächst konservative Therapien helfen, wie etwa das Tragen einer Orthese oder physiotherapeutische Maßnahmen. Wenn Schmerzen, Kraft- und Funktionsverlust dennoch bestehen bleiben, kann man mit einem Handchirurgen die Chancen einer OP besprechen. Neben der chirurgischen Entfernung des großen Vieleckbeins (Trapezektomie) hat sich der Gelenkersatz mittels moderner Endoprothesen etabliert.

Die SAH-Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie und Wiederherstellungschirurgie unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Alexander D. Bach ist derzeit eine der wenigen Kliniken in der Region, die endoprothetische Lösungen bei der Behandlung von Rhizarthrosen durchführt.  

In der etwa einstündigen Operation wird ein Teil des Mittelhandknochens entfernt und durch eine Kunststoffprothese gefäß- und nervenschonend mit einem Kugelgelenk ersetzt. Zunächst erfolgt der Einsatz eines Probeimplantats, um Mobilität, Stabilität und Länge des Daumens zu überprüfen. Nachdem die endgültige Endoprothese implantiert und die Wunde verschlossen ist, bleibt der Patient für ein bis zwei Nächte im Krankenhaus. Der Daumen muss danach etwa drei Wochen mäßig ruhiggestellt werden.

Vorteile für Patienten

Prof. Dr. Alexander D. Bach: „Der Einsatz einer Touch-Prothese® ist generell nicht so traumatisierend für die Hand. Bei der klassischen Methode beobachten wir manchmal einen Längenverlust des Daumens, der ein wenig in Richtung Körpernähe rutscht. Die Prothese hingegen hält genau die definierte Länge und der Patient muss nicht mit einem Kraftverlust rechnen. Entscheidend ist die richtige Indikationsstellung, d.h. wir berücksichtigen individuell für jeden Fall Alter, Funktionsanspruch, Beanspruchung und eventuelle Begleiterkrankungen des Patienten. Moderne Daumensattelgelenksprothesen zeigen kurz- und mittelfristig sehr gute Ergebnisse, erlauben die Ausübung feinmotorischer Tätigkeiten, bieten bessere Beweglichkeit und eine deutliche Schmerzreduktion.“

 

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